JAKOB MITTERER
Algund
CELLO

Wie und warum hast du dein Instrument als Kind ausgewählt?
Meinen Eltern zufolge hatte ich die Bedingung gestellt, nur ein Instrument zu lernen, welches ich sitzend spielen kann. In weiterer Folge hätte ich mich dann — auch nach Angabe meiner Mutter — beim Tag der offenen Tür gegenüber allen Klavierlehrern so schlecht benommen, dass es mir herzlich nahegelegt wurde, mich an einem etwas robusteren Instrument zu versuchen.
Was ist außerhalb der Musik deine größte Leidenschaft?
Das ist schwer zu sagen, mein Interesse schlägt mal da und dort aus. Über die letzten Jahre hin gab es aber ein paar Dinge, mit denen ich mich immer wieder im größeren Ausmaß beschäftigt habe: Film (im Normalfall lieber Cannes als die Oscars), Wirtschaft (vor allem Finanzen), vereinzelte mathematische Themen, der Nahe Osten samt seiner Politik, Geschichte und Sprachen & Wein.
Was ist das Beste daran ein Musiker zu sein?
Am Schönsten ist es, wenn der Fall eintritt, dass man in einen Strudel gezogen wird. Völlig unabhängig davon, ob das jetzt in einem Konzert ist, wo die Stimmung gut ist oder einfach beim Üben zu Hause, wenn man sich intensiv mit einem bestimmten Thema beschäftigt. Was ich außerhalb der Musik noch nicht gesehen hab, ist eben dieser Zustand, der sowohl körperliche als auch geistige Höchstleistung erfordert, aber diese auch möglich macht und verstärkt.
Was ist das Schwierigste daran ein Musiker zu sein?
Für mich ist es stets schwer, wenn ich über den Tellerrand blicke: Die klassische Musikbranche spielt ein bisschen nach ihren eigenen Regeln, die verglichen mit anderen Branchen doch oft recht unmenschliche Züge annehmen können. Diesen Regeln muss man aber gehorchen, wenn man eine Musikerkarriere anstrebt. Wenn ich dann immer wieder aus der Musikwelt aussteige und mich mit Freunden aus ganz verschiedenen Branchen treffe, fällt diese Diskrepanz, die sich nicht nur am Arbeitsmarkt oder der finanziellen Situation, sondern auch in Dingen wie der täglichen Disziplin beim Üben äußert, deutlich auf.
Welches war der bedeutsamste Moment in deinem Musikerleben?
Einen zu wählen, fällt mir da schwer. Ich denke, dass ich eine Reihe von Momenten auf der Bühne erlebt habe, die mich darin bestärkt haben, das zu verfolgen, was ich mache. Dazu gehören zum Beispiel eine Aufführung des Ligeti Requiems in Paris, eine zweite Brahms-Symphonie mit den Wiener Symphonikern oder ein Schubert Oktett im Rahmen der Gustav Mahler Akademie dazu.
Dieses Talent würde man dir nicht zutrauen?
Ich spreche ein bisschen Farsi.
Was schätzt du an Südtirol besonders?
Für mich ist Südtirol ein Art Fluchtpunkt. Ich komme immer wieder gern dorthin und weiß dort alles Mögliche zu schätzen. Meist ist die Abreise dann problematisch.
In welchen Ländern und/oder Städten der Welt hast du schon Konzerte gespielt?
Österreich, Italien, Deutschland, Slowenien, Rumänien, Belgien, Frankreich, Norwegen, Spanien
Ist dir als Musiker schon mal etwas Verrücktes oder Lustiges passiert?
Ich erzähle öfters, wie ich für ein zeitgenössisches, zweieinhalb Stunden dauerndes Stück mit dem Radiosymphonieorchester Wien eingesprungen bin und das Wort “schwimmen” für mich an diesem Abend neu entdecken durfte.
JAKOB MITTERER
Algund
CELLO

Wie und warum hast du dein Instrument als Kind ausgewählt?
Meinen Eltern zufolge hatte ich die Bedingung gestellt, nur ein Instrument zu lernen, welches ich sitzend spielen kann. In weiterer Folge hätte ich mich dann — auch nach Angabe meiner Mutter — beim Tag der offenen Tür gegenüber allen Klavierlehrern so schlecht benommen, dass es mir herzlich nahegelegt wurde, mich an einem etwas robusteren Instrument zu versuchen.
Was ist außerhalb der Musik deine größte Leidenschaft?
Das ist schwer zu sagen, mein Interesse schlägt mal da und dort aus. Über die letzten Jahre hin gab es aber ein paar Dinge, mit denen ich mich immer wieder im größeren Ausmaß beschäftigt habe: Film (im Normalfall lieber Cannes als die Oscars), Wirtschaft (vor allem Finanzen), vereinzelte mathematische Themen, der Nahe Osten samt seiner Politik, Geschichte und Sprachen & Wein.
Was ist das Beste daran ein Musiker zu sein?
Am Schönsten ist es, wenn der Fall eintritt, dass man in einen Strudel gezogen wird. Völlig unabhängig davon, ob das jetzt in einem Konzert ist, wo die Stimmung gut ist oder einfach beim Üben zu Hause, wenn man sich intensiv mit einem bestimmten Thema beschäftigt. Was ich außerhalb der Musik noch nicht gesehen hab, ist eben dieser Zustand, der sowohl körperliche als auch geistige Höchstleistung erfordert, aber diese auch möglich macht und verstärkt.
Was ist das Schwierigste daran ein Musiker zu sein?
Für mich ist es stets schwer, wenn ich über den Tellerrand blicke: Die klassische Musikbranche spielt ein bisschen nach ihren eigenen Regeln, die verglichen mit anderen Branchen doch oft recht unmenschliche Züge annehmen können. Diesen Regeln muss man aber gehorchen, wenn man eine Musikerkarriere anstrebt. Wenn ich dann immer wieder aus der Musikwelt aussteige und mich mit Freunden aus ganz verschiedenen Branchen treffe, fällt diese Diskrepanz, die sich nicht nur am Arbeitsmarkt oder der finanziellen Situation, sondern auch in Dingen wie der täglichen Disziplin beim Üben äußert, deutlich auf.
Welches war der bedeutsamste Moment in deinem Musikerleben?
Einen zu wählen, fällt mir da schwer. Ich denke, dass ich eine Reihe von Momenten auf der Bühne erlebt habe, die mich darin bestärkt haben, das zu verfolgen, was ich mache. Dazu gehören zum Beispiel eine Aufführung des Ligeti Requiems in Paris, eine zweite Brahms-Symphonie mit den Wiener Symphonikern oder ein Schubert Oktett im Rahmen der Gustav Mahler Akademie dazu.
Dieses Talent würde man dir nicht zutrauen?
Ich spreche ein bisschen Farsi.
Was schätzt du an Südtirol besonders?
Für mich ist Südtirol ein Art Fluchtpunkt. Ich komme immer wieder gern dorthin und weiß dort alles Mögliche zu schätzen. Meist ist die Abreise dann problematisch.
In welchen Ländern und/oder Städten der Welt hast du schon Konzerte gespielt?
Österreich, Italien, Deutschland, Slowenien, Rumänien, Belgien, Frankreich, Norwegen, Spanien
Ist dir als Musiker schon mal etwas Verrücktes oder Lustiges passiert?
Ich erzähle öfters, wie ich für ein zeitgenössisches, zweieinhalb Stunden dauerndes Stück mit dem Radiosymphonieorchester Wien eingesprungen bin und das Wort “schwimmen” für mich an diesem Abend neu entdecken durfte.
BIOGRAPHIE
Jakob Mitterer (geboren 1995 in Bozen) wuchs in Algund auf. Seinen ersten Violoncellounterricht erhielt er im Alter von 8 Jahren an der Musikschule Meran bei Maria Tutzer. Im Alter von 15 Jahren bestand er die Zulassungsprüfung in den Vorbereitungslehrgang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, welchen er bei Prof. Wolfgang Aichinger (Wiener Symphoniker) absolvierte. Im Sommer 2014 bestand er seine Matura am Wiener Schottengymnasium mit Auszeichnung und studierte von da an in der Klasse von Prof. Robert Nagy (Solocellist Wiener Philharmoniker) sowie ab 2019 in der Klasse von Prof. Peter Somodari (Solocellist Wiener Philharmoniker). Im Studienjahr 18/19 absolvierte Mitterer einen Studienaufenthalt am Conservatoire national superieur de la musique et de danse de Paris in den Klassen von Raphael Pidoux (Trio Wanderer) und Marc Coppey. Seine letzte Prüfung absolvierte Mitterer im Herbst 2020 mit einstimmigen „Sehr gut“. In seiner Kindheit gewann Mitterer mehrfach Preise beim österreichischen Jugendmusikwettbewerb „Prima la Musica“. Als Solist trat er bereits mit dem Tiroler Kammerorchester Innstrumenti, dem Orchester der Akademie St. Blasius und dem Südtiroler Jugendblasorchester, sowie bei Festivals wie dem Bolzano Festival oder den Gustav-Mahler- Festwochen in Toblach auf. Als Kammermusiker erfolgten Einladungen zum NYCMF in Stavanger, in den Brahmssaal des Wiener Musikvereins und zu den Grandhotel Chamber Sessions, wo er mit Musikern des Gewandhausorchesters, des Royal Concertgebouw Orchestras und den Wiener Symphonikern auftrat. Darüber hinaus war Mitterer zweimaliger Stipendiat am internationalen Musikforum der Wiener Philharmoniker. 2019 war er Stipendiat des Centre européen de la musique de chambre in Paris und der Gustav-Mahler- Akademie in Bozen, wo er mit Mitgliedern des Mahler Chamber Orchestra zusammenarbeitete. Im November 2019 war er Teilnehmer an der Cello-Akademie Rutesheim. 2020 wurde Mitterer zum Brussels Cello Festival, zum Cellissimo Festival in Galway und ein weiteres Mal zur Gustav-Mahler-Akademie eingeladen.
Als passionierter Orchestermusiker konnte Mitterer bereits Konzerte in den Reihen zahlreicher Jugendorchester, im Royal Concertgebouw Orchestra sowie als Substitut beim Ensemble Intercontemporain Paris, beim ORF Radiosymphonieorchester Wien, bei den Wiener Symphonikern sowie als Mitglied des 2020 neugegründeten Grandhôtel Orchestra sammeln.
Impulse in der Kammermusik setzten die Zusammenarbeit mit Itamar Golan, Johannes Meissl (Artis Quartett), Alasdair Tait (Belcea Quartet) & Isabel Charisius (Alban Berg Quartett), in der zeitgenössischen Musik mit Eric-Maria Couturier (Ensemble Intercontemporain) und Andreas Lindenbaum (Klangforum Wien). Darüber hinaus gewann Mitterer Einblick in die Welt des Barockcellos und der Aufführungspraxis von barocker bis spätromantischer Musik durch die Zusammenarbeit mit Bruno Cocset (Les Basses réunies) am Pariser Konservatorium und mit Prof. Clive Brown.
Außerdem nahm Mitterer an Meisterkursen von Miklos Perenyi, Frans Helmerson, Gary Hoffman, Julian Steckel, Jerome Pernoo, Wen Sinn-Yang, Norbert Anger, Wolfgang Herzer und vielen anderen teil.
BIOGRAPHIE
Jakob Mitterer (geboren 1995 in Bozen) wuchs in Algund auf. Seinen ersten Violoncellounterricht erhielt er im Alter von 8 Jahren an der Musikschule Meran bei Maria Tutzer. Im Alter von 15 Jahren bestand er die Zulassungsprüfung in den Vorbereitungslehrgang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, welchen er bei Prof. Wolfgang Aichinger (Wiener Symphoniker) absolvierte. Im Sommer 2014 bestand er seine Matura am Wiener Schottengymnasium mit Auszeichnung und studierte von da an in der Klasse von Prof. Robert Nagy (Solocellist Wiener Philharmoniker) sowie ab 2019 in der Klasse von Prof. Peter Somodari (Solocellist Wiener Philharmoniker). Im Studienjahr 18/19 absolvierte Mitterer einen Studienaufenthalt am Conservatoire national superieur de la musique et de danse de Paris in den Klassen von Raphael Pidoux (Trio Wanderer) und Marc Coppey. Seine letzte Prüfung absolvierte Mitterer im Herbst 2020 mit einstimmigen „Sehr gut“. In seiner Kindheit gewann Mitterer mehrfach Preise beim österreichischen Jugendmusikwettbewerb „Prima la Musica“. Als Solist trat er bereits mit dem Tiroler Kammerorchester Innstrumenti, dem Orchester der Akademie St. Blasius und dem Südtiroler Jugendblasorchester, sowie bei Festivals wie dem Bolzano Festival oder den Gustav-Mahler- Festwochen in Toblach auf. Als Kammermusiker erfolgten Einladungen zum NYCMF in Stavanger, in den Brahmssaal des Wiener Musikvereins und zu den Grandhotel Chamber Sessions, wo er mit Musikern des Gewandhausorchesters, des Royal Concertgebouw Orchestras und den Wiener Symphonikern auftrat. Darüber hinaus war Mitterer zweimaliger Stipendiat am internationalen Musikforum der Wiener Philharmoniker. 2019 war er Stipendiat des Centre européen de la musique de chambre in Paris und der Gustav-Mahler- Akademie in Bozen, wo er mit Mitgliedern des Mahler Chamber Orchestra zusammenarbeitete. Im November 2019 war er Teilnehmer an der Cello-Akademie Rutesheim. 2020 wurde Mitterer zum Brussels Cello Festival, zum Cellissimo Festival in Galway und ein weiteres Mal zur Gustav-Mahler-Akademie eingeladen.
Als passionierter Orchestermusiker konnte Mitterer bereits Konzerte in den Reihen zahlreicher Jugendorchester, im Royal Concertgebouw Orchestra sowie als Substitut beim Ensemble Intercontemporain Paris, beim ORF Radiosymphonieorchester Wien, bei den Wiener Symphonikern sowie als Mitglied des 2020 neugegründeten Grandhôtel Orchestra sammeln.
Impulse in der Kammermusik setzten die Zusammenarbeit mit Itamar Golan, Johannes Meissl (Artis Quartett), Alasdair Tait (Belcea Quartet) & Isabel Charisius (Alban Berg Quartett), in der zeitgenössischen Musik mit Eric-Maria Couturier (Ensemble Intercontemporain) und Andreas Lindenbaum (Klangforum Wien). Darüber hinaus gewann Mitterer Einblick in die Welt des Barockcellos und der Aufführungspraxis von barocker bis spätromantischer Musik durch die Zusammenarbeit mit Bruno Cocset (Les Basses réunies) am Pariser Konservatorium und mit Prof. Clive Brown.
Außerdem nahm Mitterer an Meisterkursen von Miklos Perenyi, Frans Helmerson, Gary Hoffman, Julian Steckel, Jerome Pernoo, Wen Sinn-Yang, Norbert Anger, Wolfgang Herzer und vielen anderen teil.