LISA BURGER

Bozen

GEIGE

Foto von Lisa Burger

Wie und war­um hast du dein Instru­ment als Kind ausgewählt?
Mei­ne Cou­si­ne hat frü­her Gei­ge gespielt. Als ich sie gese­hen und gehört habe, woll­te ich auch unbe­dingt die­ses Instru­ment erler­nen. Mei­ne Fami­lie war anfangs nicht beson­ders erfreut über die Instru­men­ten­wahl, aber auch ein paar Jah­re Horn‑, Zie­har­mo­ni­ka- und Kla­vier­un­ter­richt lie­ßen mich nicht mehr vom Sai­ten­in­stru­ment abbringen.

Was ist das Bes­te dar­an ein Musi­ker zu sein?
Als Musi­ker begibt man sich auf eine Rei­se ohne Ende. Man macht stän­dig neue Erfah­run­gen und geht ein Stück Weg mal hier mal dort, mal mit die­sen Leu­ten mal mit jenen. Außer­dem, dadurch dass man stän­dig an sich selbst und gemein­sam mit ande­ren arbei­ten kann, wird einem nie langweilig!

Was macht ein „per­fek­tes Kon­zert“ aus?
Per­fek­ti­on gibt es viel­leicht in der Mathe­ma­tik, wenn eine Rech­nung ohne Feh­ler auf­geht, so ist es aber nicht mit der Musik. Musik hat nichts mit rich­ti­gen Noten zu tun. Sie ist etwas Magi­sches, das der Per­fek­ti­on nur dann nahe kommt, wenn Musi­ker und Publi­kum für die Dau­er des Kon­zerts in einen magi­schen Bann gezo­gen wer­den, der die Welt außer­halb des Kon­zert­saals vor­über­ge­hend in Pau­se versetzt.

Was wür­dest du machen, wenn du kein Musi­ker wärst?
Zu 99,9% Lehrerin.

Wel­ches war der bedeut­sams­te Moment in dei­nem Musikerle­ben? 
Mein Musikerle­ben ist eine Sum­me vie­ler, auch kleins­ter, Momen­te. Beson­ders bedeut­sam sind für mich eine Rei­he von Musi­kern, die mich inspi­riert haben und inspi­rie­ren, dar­un­ter mein Pro­fes­sor Ili­ja Marinko­vic, Ire­ne Troj und Ste­phen Lloyd.

Was schätzt du an Süd­ti­rol besonders?
Süd­ti­rol ist für mich Viel­falt. Man hat das Gefühl, dass es für jeden einen Platz gibt sich zu ent­fal­ten. Außer­dem lie­be ich an Süd­ti­rol das Auf­ein­an­der­tref­fen zwei­er Kul­tu­ren: der stän­di­ge Wech­sel zwi­schen den Spra­chen und Tra­di­tio­nen und das Zusam­men­kom­men ver­schie­dens­ter Menschen.

Wel­che Geschich­te möch­test du zusätz­lich über dich erzählen?
Ich lie­be es in den außer­ge­wöhn­lichs­ten Momen­ten bzw. Orten mit ande­ren spon­tan zu musi­zie­ren. Ob das nun in der Seil­bahn, wäh­rend eines Staus mit­ten auf der Auto­bahn oder vor dem Gate am Flug­ha­fen von Char­lot­te (USA) ist, ich bin immer dabei.

BIOGRAPHIE

Lisa wur­de 2002 in Bozen gebo­ren und ist im Sarn­tal auf­ge­wach­sen, wo sie mit 8 Jah­ren bei Josef Höhn und spä­ter dann Alex­an­der Mon­te­ver­di, Syl­via Lanz und Lil­ly Boz­zet­ta-Osann zum ers­ten Mal an der Musik­schu­le Gei­gen­un­ter­richt genom­men hat. An der Musik­schu­le hat sie in einer Volks­mu­sik­grup­pe und im Orches­ter gespielt. In die Ober­schu­le ist sie ans ita­lie­ni­sche Gym­na­si­um mit Musik­aus­rich­tung (liceo G. Pas­co­li) gegan­gen. Dort hat sie anfangs Kla­vier­un­ter­richt und spä­ter dann auch Gei­gen­un­ter­richt bei Prof. Mario Ales­sand­ri­ni genommen.

2018 hat sie die Auf­nah­me­prü­fung für ihr Vio­li­ne­stu­di­um am Kon­ser­va­to­ri­um gemacht. Lisa hat letz­tes Jahr ihre Matu­ra gemacht und des­halb ihr Vio­li­ne­stu­di­um in der drit­ten Ober­schul­klas­se als Teil­zeit­stu­di­um (soge­nann­tes ““Tri­en­nio all­ar­ga­to”) begon­nen. Nun ist sie im vier­ten von fünf Jah­ren. Die ers­ten drei Jah­re hat Lisa bei Prof. Rober­to Bis­ce­glia gemacht und nun ist sie Schü­le­rin von Prof. Iljia Marinkovic.

Nach der Matu­ra hat Lisa auch die Auf­nah­me­prü­fung am Mozar­te­um in Salz­burg für ein Bache­lor­stu­di­um in Musik­erzie­hung mit Haupt­fach Vio­li­ne gemacht und nun stu­diert sie zeit­gleich an die­ser Musik­uni­ver­si­tät. Ihre Pro­fes­so­rin in Vio­li­ne ist hier Eva Stein­scha­den-Vav­tar. Da ihr Fokus nun doch kom­plett auf der Vio­li­ne liegt, möch­te Lisa im nächs­ten Win­ter­se­mes­ter auf IGP Vio­li­ne umsteigen.

Was ihre Orches­ter­tä­tig­keit betrifft, spielt Lisa seit 2015 im Kon­zert­ver­ein Car­pac­cio und seit 2018 im Jugend­sym­pho­nie­or­ches­ter Matteo Goffrill­ler. Auch spielt sie so oft wie mög­lich im Orches­ter des Kon­ser­va­to­ri­ums Bozen und mit der Mon­te­ver­di Aka­de­mie, da Kam­mer­mu­sik und Orches­ter­spiel defi­ni­tiv zu ihren bevor­zug­ten Tätig­kei­ten gehören.

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