PRESSEMITTEILUNG 20.|24
Südtirol – 26. Juni 2024
„Die Kraft der Freundschaft“
4. Konzertreihe der Südtirol Filarmonica
Die nächste Stufe der Entwicklung: Neben Toblach, Bozen, Meran auch München
Der Südtiroler Komponist Ludwig Thuille und der Bayerische Komponist Richard Strauss als Programmmittelpunkt
Mit der letztjährihen Konzertreihe konnte die Südtirol Filarmonica wiederum punkten: volle Konzertsäle, begeistertes Publikum, zur Hochform auflaufende MusikerInnen. Und RAI Südtirol hat mit der Live-Übertragung des Konzertes aus Toblach die Emotionen im Saal und auf der Bühne in die Wohnzimmer Südtirols gebracht.
Heute wurde im Rahmen einer Pressekonferenz die 4. Konzertreihe “Die Kraft der Freundschaft” vorgestellt.
Das 2019 gegründete Orchester bereitet sich auf einen Meilenstein seiner Entwicklung vor: Vom 25. bis 27. Oktober wird es in Toblach, Bozen und Meran auftreten und dabei sein heimisches Publikum mit einem facettenreichen Programm begeistern. Ein besonderes Highlight dieser Reihe ist das Konzert am 28. Oktober in München, das die “sanfte Internationalisierung” der Südtirol Filarmonica initiiert.
Südtirol Filarmonica “meetSFriends” (2024–2027)
Nach drei Konzerten in Südtirol beginnt die Südtirol Filarmonica eine vierjährige Tournee unter dem Titel “meetSFriends”, die in vier europäischen Großstädten, welche Südtirol umkreisen, Halt machen wird. Den Anfang macht heuer das nördlich gelegene München, bevor es dann 2025 östlich nach Wien, 2026 südlich nach Mailand und 2027 in den Westen nach Zürich geht. “meetSFriends” ist eine Ode an die Freundschaft, bei der die Südtirol Filarmonica musikalische Brücken zu den besuchten Städten schlagen wird.
Der Präsident der Südtirol Filarmonica, Zeno Kerschbaumer, voller Vorfreude: “Mit unserem ersten Auftritt ausserhalb der Landesgrenzen in München feiern wir nicht nur die Freundschaft der beiden Komponisten Thuille und Strauss, sondern auch die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Bayern und Südtirol, die sich durch alle Bereiche des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens ziehen. Das Herzstück Münchens, der Herkules-Saal, bietet hierfür einen würdigen Rahmen.”
Einhergehend mit der sanften Internationalisierung konnte die Dachmarke “Südtirol” als Sponsor gewonnen werden.
Konzertorte und –daten
Die Konzertreihe 2024 der Südtirol Filarmonica umfasst 4 Auftritte:
25.10. — Gustav Mahler Saal, Toblach
26.10. — Konzerthaus, Bozen
27.10. — Kursaal, Meran
28.10. — Herkulessaal, München
Vorbereitet werden die Auftritte bei den gemeinsamen Proben vom 20.–25. Oktober 2024 im „Euregio Kulturzentrum Gustav Mahler Toblach Dolomiten“. Nach dem Abschlusskonzert im Herkulessaal in München, treten die MusikerInnen und der Dirigent die Rückreise zu ihren jeweiligen Wirkungsstätten rund um den Globus an.
Ticketverkauf
Der Kartenverkauf startet am 1. September 2024. Um rechtzeitig über das Ticketangebot informiert zu sein, empfiehlt die Südtirol Filarmonica die Anmeldung zum „SF-Newsletter“, welche durch die einfache Eingabe der E‑Mail-Adresse auf www.suedtirol-filarmonica.it erfolgen kann.
Noch am Abend nach dem Konzert in Meran sind der Dirigent und die 75 MusikerInnen zurück an deren Wirkungsstätten in der Welt gereist. Und für die GründerInnen Cornelia Goller, Isabel Goller, Michael Pichler und Zeno Kerschbaumer haben schon die Planungen für 2024 begonnen. Cornelia Goller verspricht: „Wir werden Alles tun, auch nächstes Jahr Südtirol mit Musik der Südtirol Filarmonica zu begeistern.“
Foto 1: Dirigent Michael Pichler
Foto 2: Die Südtirol Filarmonica 2023 in Bozen
Foto 3: Die Südtirol Filarmonica 2023 in Meran
Foto 4: die Mit-Begründerinnen Cornelia und Isabel Goller im live-Interview mit Yvonne Miracolo von RAI Südtirol
Der 1. internationale Auftritt: Herkulessaal München
Der prestigeträchtige Herkulessaal der Münchener Residenz bildet den Rahmen für den ersten Auftritt der Südtirol Filarmonica außerhalb der Landesgrenzen.
Nach drei Konzerten in Südtirol, kann auch Dank des Co-Veranstalters “Münchener Konzertverein”, die 4‑jährige Tournee ihren Auftakt in München feiern:
Der Vorsitzende des Münchener Konzertvereins, Dr. Robert Büchelhofer, gibt sich euphorisch: ”Ich freue mich, die Südtirol Filarmonica im Herkulessaal willkommen zu heißen. Die Freundschaft und die kulturelle Verbundenheit von Bayern und Südtirol findet einen besonderen Ausdruck in der künstlerischen Freundschaft zweier Komponisten: der Bozner Ludwig Thuille und der Münchner Richard Strauss. Freundschaftlich gemeinsam werden die Klänge der beiden Komponisten den Herkulessaal und dessen Publikum erfreuen.”
82 Südtiroler MusikerInnen und Dirigent Michael Pichler
Von den 348 Südtiroler ProfimusikerInnen, die die vielfältige und breite Basis der Südtirol Filarmonica bilden, werden dieses Jahr 82 die Konzertreihe 2024 gestalten. Dies markiert eine stetige Expansion: Von 55 MusikerInnen beim Debüt 2021, 66 in 2022, 75 in 2023, steigt die Zahl nun auf 82.
Die Mitbegründerin Isabel Goller betont: “Die Südtirol Filarmonica steht für Miteinander und Inklusion, und umarmt die MusikerInnen unseres Landes mit Wertschätzung. Sie verkörpert den europäischen Gedanken der Vielfalt und des Zusammenhaltes. Auch dieses Jahr bringen wir Südtiroler BerufsmusikerInnen, die weltweit in den renommiertesten Orchestern spielen, sowie einige herausragende Studierende auf die Bühne, darunter 21 MusikerInnen, welche erstmals mitwirken.”
Programm “Die Kraft der Freundschaft”
Ludwig Thuille (1861–1907) — Romantische Ouvertüre, Op. 16 (1897)
Richard Strauss (1864–1949) — „Don Juan“, Op. 20 (1888)
Maurice Ravel (1875–1937) — „Rapsodie espagnole“ (1907)
Maurice Ravel (1875–1937) — „La valse“, poèm chorégraphique pour Orchestre (1920)
Unter dem Titel “Die Kraft der Freundschaft” feiert die Südtirol Filarmonica die bedeutungsvolle Künstlerfreundschaft zwischen den beiden Komponisten Ludwig Thuille (1861–1907) und Richard Strauss (1864–1949). Der gebürtige Bozner Ludwig Thuille war Zeit seines Lebens ein anerkannter Komponist, dessen Werke es in die großen Konzertsäle und Opernhäuser der damaligen Zeit geschafft haben, so etwa in den Wiener Musikverein und in die Metropolitan Opera in New York. Im Jahre 1877 begann die Freundschaft zum Münchner Richard Strauss. Ein reger Briefwechsel zwischen den Beiden zeugt von einem jugendlich produktiven Wetteifer im Komponieren und großer Wertschätzung für einander. Mit den Worten “Meinem lieben Freunde Ludwig Thuille gewidmet” würdigte Richard Strauss diese einzigartige Freundschaft auf dem Titelblatt eines seiner berühmtesten Werke, dem “Don Juan”. Als Dirigent brachte er zudem Thuilles Musik, u.a. auch die “Romantische Ouvertüre”, zur Aufführung.
Die “Romantische Ouvertüre” komponierte Ludwig Thuille nachträglich als Vorspiel zu seiner Oper “Theuerdank”, die 1897 in München uraufgeführt wurde. Deutlich hörbar ist das Suchen nach einer Art neuromantischen Tonsprache, die jedoch den Rahmen einer bestimmten klassischen Tradition nicht verlässt.
Die Tondichtung “Don Juan” von Richard Strauss wurde 1889 in Weimer, wo er Hofkapellmeister war, uraufgeführt und gilt als sein erster großer Erfolg. Die thematische Grundlage ist das gleichnamige Versdrama von Nikolaus Lenau und beschreibt einzelne Episoden aus dem Leben des berühmten spanischen Frauenverführers.
Maurice Ravel (1875–1937) gilt als einer der Hauptvertreter des französischen Impressionismus, eine der zahlreichen Kunstströmungen im modernen Paris der Jahrhundertwende. Durch die baskische Abstammung seiner Mutter, spielen spanische Einflüsse in seiner Musik eine große Rolle, als populärstes Beispiel darf sein “Boléro” genannt werden. In der viersätzigen “Rapsodie espagnole” verarbeitet Ravel mit detailversessener Instrumentationskunst folkloristische Melodien und brillierende Rhythmen. “La valse” ist die wohl außergewöhnlichste Hommage an den Wiener Walzer. Das 1920 in Paris uraufgeführte Werk bezieht sich auf die bröckelnde, sogenannte “Walzerseeligkeit” und sollte ursprünglich den Titel “Wien” tragen. Am Beginn noch unscheinbar kokettierend, endet das Stück im totalen Chaos und in völliger Zerstörung und polarisiert dadurch zwischen Ekstase und Mahnmal.
Spiegelbild Südtirols
Die Südtirol Filarmonica spiegelt auf einzigartige Weise die Vielfalt und das Miteinander Südtirols wider. Das Orchester vereint nicht nur die drei traditionellen Sprachgruppen — Deutsch (66%), Italienisch (22%) und Ladinisch (8%) — sondern auch die sogenannte neue Sprachgruppe (4%).
Unterstrichen wurde der sprachgruppenübergreifende Ansatz durch die Anwesenheit der 3 Landesräte für Kultur, Philipp Achammer, Daniel Alfreider und Marco Galateo bei der Pressekonferenz.
Zudem erstreckt sich die Altersspanne der MusikerInnen über praktisch drei Generationen, von jugendlichen 18 Jahren bis hin zu erfahrenen 67 Jahren. Ein kontinuierlicher Einbau hochtalentierter junger MusikerInnen ist dabei selbstverständlich.
Fair Pay, Equal Pay, Gender Equality
Die Gage für die gemeinsame Woche in Südtirol ist einheitlich, unabhängig von Alter, Erfahrung oder Geschlecht — ein klares Zeichen für Fairness und Gleichberechtigung. In der Südtirol Filarmonica ist die Geschlechterverteilung nahezu ausgeglichen, mit 46% Frauen und 54% Männern.
Mit diesem Ansatz geht die Südtirol Filarmonica einen Schritt weiter: Die Werte “Miteinander” und “Inklusion” werden nicht nur als schöne Wörter betrachtet, sondern aktiv gelebt und umgesetzt.
Wertschätzung für die Musikschulen Südtirols
Kurz nach den ersten Konzerten des Orchesters äußerten mehrere Musikerinnen und Musiker den tiefen Wunsch, ihre Dankbarkeit gegenüber ihren Ursprüngen — den Musikschulen Südtirols — konkret zum Ausdruck zu bringen. Diese Schulen haben die Basis geschaffen, auf der sie ihre musikalische Reise begannen und ihr Talent entwickelten. Seit letztem Jahr ist daher ein Ensembleauftritt an einer Musikschule Südtirols ein fester Bestandteil des Wochenprogramms der Südtirol Filarmonica.
In diesem Jahr wird an der Musikschule Bruneck ein exklusives und interaktives Konzert stattfinden. Diese Initiative zielt darauf ab, die Wertschätzung für die Musikschulen Südtirols zum Ausdruck zu bringen und den SchülerInnen die Möglichkeit zu geben, direkt mit professionellen Musikerinnen und Musiker in Kontakt zu treten und von ihrer Erfahrung inspiriert zu werden.
Klingende Kilometer
Für den Auftritt im Oktober 2024 legen die 82 Musikerinnen und Musiker und der Dirigent insgesamt 75.310 km zurück, mit unterschiedlichen Transportmitteln – vornehmlich Zug. Die Anreise erfolgt am 20. Oktober für einen 9‑tägigen Aufenthalt in Südtirol und Bayern. Er umfasst 5 Probentage sowie 4 Konzerttage. Nach dem Konzert in München kehren alle MusikerInnen und der Dirigent wieder an ihre Wirkungsstätten in der Welt zurück. In Zeiten knapper öffentlicher Kassen ist es das Bestreben der Organisatoren zum einen diese nicht übermäßig zu belasten und zum anderen den MusikerInnen die Reisekosten voll umfänglich zu erstatten. Bei der Aktion “Klingende Kilometer” kann Jede und Jeder beliebig viele Kilometer erwerben – für 1 € je km — und somit die MusikerInnen unterstützen. Für weitere Infos: www.suedtirol-filarmonica.it
Philosophie und Werte der Südtirol Filarmonica
Südtirol zeichnet sich durch eine besondere Art gesellschaftlicher und kultureller Vielfalt aus. Ob Deutsch, Italienisch oder Ladinisch, Sprache ist hier kein Hindernis, sondern Reichtum eines bemerkenswerten Kulturkosmos.
Ein Sinfonieorchester ist Sinnbild für das gemeinsame Empfinden und Agieren und das Zusammenwirken vieler verschiedener Stimmen. Die Südtirol Filarmonica lebt das Miteinander und die Inklusion als ihre Grundwerte und unterstreicht dadurch die Bedeutung der Pflege gesellschaftlicher und kultureller Qualitäten und somit wichtige europäische Ideale.
Der Kulturverein ARTON (ETS) Musik hat die Macht, uns zu verbinden und uns zu inspirieren, wir selbst zu sein. ARTON nimmt diese Elemente auf, verknüpft sie mit den unzähligen künstlerischen Disziplinen und trägt damit zur Vielfalt, die die Basis für die gesellschaftliche Entwicklung bildet, bei. ARTON wurde am 8. August 2020 als ehrenamtlicher Verein gegründet; dem Ausschuss des Vereins gehören Zeno Kerschbaumer als Vorsitzender, Isabel Goller als stellvertretende Vorsitzende, Cornelia Goller und Michael Pichler als Mitglieder an.
Der Name ARTON setzt sich zusammen aus den Wörtern Art, Ton und on: jene Elemente, die in ihrer Verbindung wie auch in ihrer Alleinstellung die Aufgaben und Ziele des Vereins beschreiben.
Die Südtirol Filarmonica ist ein Projekt von ARTON.
ARCHIV
PRESSEMITTEILUNG 20.|24
Südtirol – 26. Juni 2024
„Die Kraft der Freundschaft“
4. Konzertreihe der Südtirol Filarmonica
Die nächste Stufe der Entwicklung: Neben Toblach, Bozen, Meran auch München
Der Südtiroler Komponist Ludwig Thuille und der Bayerische Komponist Richard Strauss als Programmmittelpunkt
Mit der letztjährihen Konzertreihe konnte die Südtirol Filarmonica wiederum punkten: volle Konzertsäle, begeistertes Publikum, zur Hochform auflaufende MusikerInnen. Und RAI Südtirol hat mit der Live-Übertragung des Konzertes aus Toblach die Emotionen im Saal und auf der Bühne in die Wohnzimmer Südtirols gebracht.
Heute wurde im Rahmen einer Pressekonferenz die 4. Konzertreihe “Die Kraft der Freundschaft” vorgestellt.
Das 2019 gegründete Orchester bereitet sich auf einen Meilenstein seiner Entwicklung vor: Vom 25. bis 27. Oktober wird es in Toblach, Bozen und Meran auftreten und dabei sein heimisches Publikum mit einem facettenreichen Programm begeistern. Ein besonderes Highlight dieser Reihe ist das Konzert am 28. Oktober in München, das die “sanfte Internationalisierung” der Südtirol Filarmonica initiiert.
Südtirol Filarmonica “meetSFriends” (2024–2027)
Nach drei Konzerten in Südtirol beginnt die Südtirol Filarmonica eine vierjährige Tournee unter dem Titel “meetSFriends”, die in vier europäischen Großstädten, welche Südtirol umkreisen, Halt machen wird. Den Anfang macht heuer das nördlich gelegene München, bevor es dann 2025 östlich nach Wien, 2026 südlich nach Mailand und 2027 in den Westen nach Zürich geht. “meetSFriends” ist eine Ode an die Freundschaft, bei der die Südtirol Filarmonica musikalische Brücken zu den besuchten Städten schlagen wird.
Der Präsident der Südtirol Filarmonica, Zeno Kerschbaumer, voller Vorfreude: “Mit unserem ersten Auftritt ausserhalb der Landesgrenzen in München feiern wir nicht nur die Freundschaft der beiden Komponisten Thuille und Strauss, sondern auch die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Bayern und Südtirol, die sich durch alle Bereiche des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens ziehen. Das Herzstück Münchens, der Herkules-Saal, bietet hierfür einen würdigen Rahmen.”
Einhergehend mit der sanften Internationalisierung konnte die Dachmarke “Südtirol” als Sponsor gewonnen werden.
Konzertorte und –daten
Die Konzertreihe 2024 der Südtirol Filarmonica umfasst 4 Auftritte:
25.10. — Gustav Mahler Saal, Toblach
26.10. — Konzerthaus, Bozen
27.10. — Kursaal, Meran
28.10. — Herkulessaal, München
Vorbereitet werden die Auftritte bei den gemeinsamen Proben vom 20.–25. Oktober 2024 im „Euregio Kulturzentrum Gustav Mahler Toblach Dolomiten“. Nach dem Abschlusskonzert im Herkulessaal in München, treten die MusikerInnen und der Dirigent die Rückreise zu ihren jeweiligen Wirkungsstätten rund um den Globus an.
Ticketverkauf
Der Kartenverkauf startet am 1. September 2024. Um rechtzeitig über das Ticketangebot informiert zu sein, empfiehlt die Südtirol Filarmonica die Anmeldung zum „SF-Newsletter“, welche durch die einfache Eingabe der E‑Mail-Adresse auf www.suedtirol-filarmonica.it erfolgen kann.
Noch am Abend nach dem Konzert in Meran sind der Dirigent und die 75 MusikerInnen zurück an deren Wirkungsstätten in der Welt gereist. Und für die GründerInnen Cornelia Goller, Isabel Goller, Michael Pichler und Zeno Kerschbaumer haben schon die Planungen für 2024 begonnen. Cornelia Goller verspricht: „Wir werden Alles tun, auch nächstes Jahr Südtirol mit Musik der Südtirol Filarmonica zu begeistern.“
Foto 1: Dirigent Michael Pichler
Foto 2: Die Südtirol Filarmonica 2023 in Bozen
Foto 3: Die Südtirol Filarmonica 2023 in Meran
Foto 4: die Mit-Begründerinnen Cornelia und Isabel Goller im live-Interview mit Yvonne Miracolo von RAI Südtirol
Der 1. internationale Auftritt: Herkulessaal München
Der prestigeträchtige Herkulessaal der Münchener Residenz bildet den Rahmen für den ersten Auftritt der Südtirol Filarmonica außerhalb der Landesgrenzen.
Nach drei Konzerten in Südtirol, kann auch Dank des Co-Veranstalters “Münchener Konzertverein”, die 4‑jährige Tournee ihren Auftakt in München feiern:
Der Vorsitzende des Münchener Konzertvereins, Dr. Robert Büchelhofer, gibt sich euphorisch: ”Ich freue mich, die Südtirol Filarmonica im Herkulessaal willkommen zu heißen. Die Freundschaft und die kulturelle Verbundenheit von Bayern und Südtirol findet einen besonderen Ausdruck in der künstlerischen Freundschaft zweier Komponisten: der Bozner Ludwig Thuille und der Münchner Richard Strauss. Freundschaftlich gemeinsam werden die Klänge der beiden Komponisten den Herkulessaal und dessen Publikum erfreuen.”
82 Südtiroler MusikerInnen und Dirigent Michael Pichler
Von den 348 Südtiroler ProfimusikerInnen, die die vielfältige und breite Basis der Südtirol Filarmonica bilden, werden dieses Jahr 82 die Konzertreihe 2024 gestalten. Dies markiert eine stetige Expansion: Von 55 MusikerInnen beim Debüt 2021, 66 in 2022, 75 in 2023, steigt die Zahl nun auf 82.
Die Mitbegründerin Isabel Goller betont: “Die Südtirol Filarmonica steht für Miteinander und Inklusion, und umarmt die MusikerInnen unseres Landes mit Wertschätzung. Sie verkörpert den europäischen Gedanken der Vielfalt und des Zusammenhaltes. Auch dieses Jahr bringen wir Südtiroler BerufsmusikerInnen, die weltweit in den renommiertesten Orchestern spielen, sowie einige herausragende Studierende auf die Bühne, darunter 21 MusikerInnen, welche erstmals mitwirken.”
Programm “Die Kraft der Freundschaft”
Ludwig Thuille (1861–1907) — Romantische Ouvertüre, Op. 16 (1897)
Richard Strauss (1864–1949) — „Don Juan“, Op. 20 (1888)
Maurice Ravel (1875–1937) — „Rapsodie espagnole“ (1907)
Maurice Ravel (1875–1937) — „La valse“, poèm chorégraphique pour Orchestre (1920)
Unter dem Titel “Die Kraft der Freundschaft” feiert die Südtirol Filarmonica die bedeutungsvolle Künstlerfreundschaft zwischen den beiden Komponisten Ludwig Thuille (1861–1907) und Richard Strauss (1864–1949). Der gebürtige Bozner Ludwig Thuille war Zeit seines Lebens ein anerkannter Komponist, dessen Werke es in die großen Konzertsäle und Opernhäuser der damaligen Zeit geschafft haben, so etwa in den Wiener Musikverein und in die Metropolitan Opera in New York. Im Jahre 1877 begann die Freundschaft zum Münchner Richard Strauss. Ein reger Briefwechsel zwischen den Beiden zeugt von einem jugendlich produktiven Wetteifer im Komponieren und großer Wertschätzung für einander. Mit den Worten “Meinem lieben Freunde Ludwig Thuille gewidmet” würdigte Richard Strauss diese einzigartige Freundschaft auf dem Titelblatt eines seiner berühmtesten Werke, dem “Don Juan”. Als Dirigent brachte er zudem Thuilles Musik, u.a. auch die “Romantische Ouvertüre”, zur Aufführung.
Die “Romantische Ouvertüre” komponierte Ludwig Thuille nachträglich als Vorspiel zu seiner Oper “Theuerdank”, die 1897 in München uraufgeführt wurde. Deutlich hörbar ist das Suchen nach einer Art neuromantischen Tonsprache, die jedoch den Rahmen einer bestimmten klassischen Tradition nicht verlässt.
Die Tondichtung “Don Juan” von Richard Strauss wurde 1889 in Weimer, wo er Hofkapellmeister war, uraufgeführt und gilt als sein erster großer Erfolg. Die thematische Grundlage ist das gleichnamige Versdrama von Nikolaus Lenau und beschreibt einzelne Episoden aus dem Leben des berühmten spanischen Frauenverführers.
Maurice Ravel (1875–1937) gilt als einer der Hauptvertreter des französischen Impressionismus, eine der zahlreichen Kunstströmungen im modernen Paris der Jahrhundertwende. Durch die baskische Abstammung seiner Mutter, spielen spanische Einflüsse in seiner Musik eine große Rolle, als populärstes Beispiel darf sein “Boléro” genannt werden. In der viersätzigen “Rapsodie espagnole” verarbeitet Ravel mit detailversessener Instrumentationskunst folkloristische Melodien und brillierende Rhythmen. “La valse” ist die wohl außergewöhnlichste Hommage an den Wiener Walzer. Das 1920 in Paris uraufgeführte Werk bezieht sich auf die bröckelnde, sogenannte “Walzerseeligkeit” und sollte ursprünglich den Titel “Wien” tragen. Am Beginn noch unscheinbar kokettierend, endet das Stück im totalen Chaos und in völliger Zerstörung und polarisiert dadurch zwischen Ekstase und Mahnmal.
Spiegelbild Südtirols
Die Südtirol Filarmonica spiegelt auf einzigartige Weise die Vielfalt und das Miteinander Südtirols wider. Das Orchester vereint nicht nur die drei traditionellen Sprachgruppen — Deutsch (66%), Italienisch (22%) und Ladinisch (8%) — sondern auch die sogenannte neue Sprachgruppe (4%).
Unterstrichen wurde der sprachgruppenübergreifende Ansatz durch die Anwesenheit der 3 Landesräte für Kultur, Philipp Achammer, Daniel Alfreider und Marco Galateo bei der Pressekonferenz.
Zudem erstreckt sich die Altersspanne der MusikerInnen über praktisch drei Generationen, von jugendlichen 18 Jahren bis hin zu erfahrenen 67 Jahren. Ein kontinuierlicher Einbau hochtalentierter junger MusikerInnen ist dabei selbstverständlich.
Fair Pay, Equal Pay, Gender Equality
Die Gage für die gemeinsame Woche in Südtirol ist einheitlich, unabhängig von Alter, Erfahrung oder Geschlecht — ein klares Zeichen für Fairness und Gleichberechtigung. In der Südtirol Filarmonica ist die Geschlechterverteilung nahezu ausgeglichen, mit 46% Frauen und 54% Männern.
Mit diesem Ansatz geht die Südtirol Filarmonica einen Schritt weiter: Die Werte “Miteinander” und “Inklusion” werden nicht nur als schöne Wörter betrachtet, sondern aktiv gelebt und umgesetzt.
Wertschätzung für die Musikschulen Südtirols
Kurz nach den ersten Konzerten des Orchesters äußerten mehrere Musikerinnen und Musiker den tiefen Wunsch, ihre Dankbarkeit gegenüber ihren Ursprüngen — den Musikschulen Südtirols — konkret zum Ausdruck zu bringen. Diese Schulen haben die Basis geschaffen, auf der sie ihre musikalische Reise begannen und ihr Talent entwickelten. Seit letztem Jahr ist daher ein Ensembleauftritt an einer Musikschule Südtirols ein fester Bestandteil des Wochenprogramms der Südtirol Filarmonica.
In diesem Jahr wird an der Musikschule Bruneck ein exklusives und interaktives Konzert stattfinden. Diese Initiative zielt darauf ab, die Wertschätzung für die Musikschulen Südtirols zum Ausdruck zu bringen und den SchülerInnen die Möglichkeit zu geben, direkt mit professionellen Musikerinnen und Musiker in Kontakt zu treten und von ihrer Erfahrung inspiriert zu werden.
Klingende Kilometer
Für den Auftritt im Oktober 2024 legen die 82 Musikerinnen und Musiker und der Dirigent insgesamt 75.310 km zurück, mit unterschiedlichen Transportmitteln – vornehmlich Zug. Die Anreise erfolgt am 20. Oktober für einen 9‑tägigen Aufenthalt in Südtirol und Bayern. Er umfasst 5 Probentage sowie 4 Konzerttage. Nach dem Konzert in München kehren alle MusikerInnen und der Dirigent wieder an ihre Wirkungsstätten in der Welt zurück. In Zeiten knapper öffentlicher Kassen ist es das Bestreben der Organisatoren zum einen diese nicht übermäßig zu belasten und zum anderen den MusikerInnen die Reisekosten voll umfänglich zu erstatten. Bei der Aktion “Klingende Kilometer” kann Jede und Jeder beliebig viele Kilometer erwerben – für 1 € je km — und somit die MusikerInnen unterstützen. Für weitere Infos: www.suedtirol-filarmonica.it
Philosophie und Werte der Südtirol Filarmonica
Südtirol zeichnet sich durch eine besondere Art gesellschaftlicher und kultureller Vielfalt aus. Ob Deutsch, Italienisch oder Ladinisch, Sprache ist hier kein Hindernis, sondern Reichtum eines bemerkenswerten Kulturkosmos.
Ein Sinfonieorchester ist Sinnbild für das gemeinsame Empfinden und Agieren und das Zusammenwirken vieler verschiedener Stimmen. Die Südtirol Filarmonica lebt das Miteinander und die Inklusion als ihre Grundwerte und unterstreicht dadurch die Bedeutung der Pflege gesellschaftlicher und kultureller Qualitäten und somit wichtige europäische Ideale.
Der Kulturverein ARTON (ETS) Musik hat die Macht, uns zu verbinden und uns zu inspirieren, wir selbst zu sein. ARTON nimmt diese Elemente auf, verknüpft sie mit den unzähligen künstlerischen Disziplinen und trägt damit zur Vielfalt, die die Basis für die gesellschaftliche Entwicklung bildet, bei. ARTON wurde am 8. August 2020 als ehrenamtlicher Verein gegründet; dem Ausschuss des Vereins gehören Zeno Kerschbaumer als Vorsitzender, Isabel Goller als stellvertretende Vorsitzende, Cornelia Goller und Michael Pichler als Mitglieder an.
Der Name ARTON setzt sich zusammen aus den Wörtern Art, Ton und on: jene Elemente, die in ihrer Verbindung wie auch in ihrer Alleinstellung die Aufgaben und Ziele des Vereins beschreiben.
Die Südtirol Filarmonica ist ein Projekt von ARTON.
ARCHIV
PRESSEMITTEILUNG 20.|24
Südtirol – 26. Juni 2024
„Die Kraft der Freundschaft“
4. Konzertreihe der Südtirol Filarmonica
Die nächste Stufe der Entwicklung: Neben Toblach, Bozen, Meran auch München
Der Südtiroler Komponist Ludwig Thuille und der Bayerische Komponist Richard Strauss als Programmmittelpunkt
Mit der letztjährihen Konzertreihe konnte die Südtirol Filarmonica wiederum punkten: volle Konzertsäle, begeistertes Publikum, zur Hochform auflaufende MusikerInnen. Und RAI Südtirol hat mit der Live-Übertragung des Konzertes aus Toblach die Emotionen im Saal und auf der Bühne in die Wohnzimmer Südtirols gebracht.
Heute wurde im Rahmen einer Pressekonferenz die 4. Konzertreihe “Die Kraft der Freundschaft” vorgestellt.
Das 2019 gegründete Orchester bereitet sich auf einen Meilenstein seiner Entwicklung vor: Vom 25. bis 27. Oktober wird es in Toblach, Bozen und Meran auftreten und dabei sein heimisches Publikum mit einem facettenreichen Programm begeistern. Ein besonderes Highlight dieser Reihe ist das Konzert am 28. Oktober in München, das die “sanfte Internationalisierung” der Südtirol Filarmonica initiiert.
Südtirol Filarmonica “meetSFriends” (2024–2027)
Nach drei Konzerten in Südtirol beginnt die Südtirol Filarmonica eine vierjährige Tournee unter dem Titel “meetSFriends”, die in vier europäischen Großstädten, welche Südtirol umkreisen, Halt machen wird. Den Anfang macht heuer das nördlich gelegene München, bevor es dann 2025 östlich nach Wien, 2026 südlich nach Mailand und 2027 in den Westen nach Zürich geht. “meetSFriends” ist eine Ode an die Freundschaft, bei der die Südtirol Filarmonica musikalische Brücken zu den besuchten Städten schlagen wird.
Der Präsident der Südtirol Filarmonica, Zeno Kerschbaumer, voller Vorfreude: “Mit unserem ersten Auftritt ausserhalb der Landesgrenzen in München feiern wir nicht nur die Freundschaft der beiden Komponisten Thuille und Strauss, sondern auch die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Bayern und Südtirol, die sich durch alle Bereiche des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens ziehen. Das Herzstück Münchens, der Herkules-Saal, bietet hierfür einen würdigen Rahmen.”
Einhergehend mit der sanften Internationalisierung konnte die Dachmarke “Südtirol” als Sponsor gewonnen werden.
Konzertorte und –daten
Die Konzertreihe 2024 der Südtirol Filarmonica umfasst 4 Auftritte:
25.10. — Gustav Mahler Saal, Toblach
26.10. — Konzerthaus, Bozen
27.10. — Kursaal, Meran
28.10. — Herkulessaal, München
Vorbereitet werden die Auftritte bei den gemeinsamen Proben vom 20.–25. Oktober 2024 im „Euregio Kulturzentrum Gustav Mahler Toblach Dolomiten“. Nach dem Abschlusskonzert im Herkulessaal in München, treten die MusikerInnen und der Dirigent die Rückreise zu ihren jeweiligen Wirkungsstätten rund um den Globus an.
Ticketverkauf
Der Kartenverkauf startet am 1. September 2024. Um rechtzeitig über das Ticketangebot informiert zu sein, empfiehlt die Südtirol Filarmonica die Anmeldung zum „SF-Newsletter“, welche durch die einfache Eingabe der E‑Mail-Adresse auf www.suedtirol-filarmonica.it erfolgen kann.
Noch am Abend nach dem Konzert in Meran sind der Dirigent und die 75 MusikerInnen zurück an deren Wirkungsstätten in der Welt gereist. Und für die GründerInnen Cornelia Goller, Isabel Goller, Michael Pichler und Zeno Kerschbaumer haben schon die Planungen für 2024 begonnen. Cornelia Goller verspricht: „Wir werden Alles tun, auch nächstes Jahr Südtirol mit Musik der Südtirol Filarmonica zu begeistern.“
Foto 1: Dirigent Michael Pichler
Foto 2: Die Südtirol Filarmonica 2023 in Bozen
Foto 3: Die Südtirol Filarmonica 2023 in Meran
Foto 4: die Mit-Begründerinnen Cornelia und Isabel Goller im live-Interview mit Yvonne Miracolo von RAI Südtirol
Der 1. internationale Auftritt: Herkulessaal München
Der prestigeträchtige Herkulessaal der Münchener Residenz bildet den Rahmen für den ersten Auftritt der Südtirol Filarmonica außerhalb der Landesgrenzen.
Nach drei Konzerten in Südtirol, kann auch Dank des Co-Veranstalters “Münchener Konzertverein”, die 4‑jährige Tournee ihren Auftakt in München feiern:
Der Vorsitzende des Münchener Konzertvereins, Dr. Robert Büchelhofer, gibt sich euphorisch: ”Ich freue mich, die Südtirol Filarmonica im Herkulessaal willkommen zu heißen. Die Freundschaft und die kulturelle Verbundenheit von Bayern und Südtirol findet einen besonderen Ausdruck in der künstlerischen Freundschaft zweier Komponisten: der Bozner Ludwig Thuille und der Münchner Richard Strauss. Freundschaftlich gemeinsam werden die Klänge der beiden Komponisten den Herkulessaal und dessen Publikum erfreuen.”
82 Südtiroler MusikerInnen und Dirigent Michael Pichler
Von den 348 Südtiroler ProfimusikerInnen, die die vielfältige und breite Basis der Südtirol Filarmonica bilden, werden dieses Jahr 82 die Konzertreihe 2024 gestalten. Dies markiert eine stetige Expansion: Von 55 MusikerInnen beim Debüt 2021, 66 in 2022, 75 in 2023, steigt die Zahl nun auf 82.
Die Mitbegründerin Isabel Goller betont: “Die Südtirol Filarmonica steht für Miteinander und Inklusion, und umarmt die MusikerInnen unseres Landes mit Wertschätzung. Sie verkörpert den europäischen Gedanken der Vielfalt und des Zusammenhaltes. Auch dieses Jahr bringen wir Südtiroler BerufsmusikerInnen, die weltweit in den renommiertesten Orchestern spielen, sowie einige herausragende Studierende auf die Bühne, darunter 21 MusikerInnen, welche erstmals mitwirken.”
Programm “Die Kraft der Freundschaft”
Ludwig Thuille (1861–1907) — Romantische Ouvertüre, Op. 16 (1897)
Richard Strauss (1864–1949) — „Don Juan“, Op. 20 (1888)
Maurice Ravel (1875–1937) — „Rapsodie espagnole“ (1907)
Maurice Ravel (1875–1937) — „La valse“, poèm chorégraphique pour Orchestre (1920)
Unter dem Titel “Die Kraft der Freundschaft” feiert die Südtirol Filarmonica die bedeutungsvolle Künstlerfreundschaft zwischen den beiden Komponisten Ludwig Thuille (1861–1907) und Richard Strauss (1864–1949). Der gebürtige Bozner Ludwig Thuille war Zeit seines Lebens ein anerkannter Komponist, dessen Werke es in die großen Konzertsäle und Opernhäuser der damaligen Zeit geschafft haben, so etwa in den Wiener Musikverein und in die Metropolitan Opera in New York. Im Jahre 1877 begann die Freundschaft zum Münchner Richard Strauss. Ein reger Briefwechsel zwischen den Beiden zeugt von einem jugendlich produktiven Wetteifer im Komponieren und großer Wertschätzung für einander. Mit den Worten “Meinem lieben Freunde Ludwig Thuille gewidmet” würdigte Richard Strauss diese einzigartige Freundschaft auf dem Titelblatt eines seiner berühmtesten Werke, dem “Don Juan”. Als Dirigent brachte er zudem Thuilles Musik, u.a. auch die “Romantische Ouvertüre”, zur Aufführung.
Die “Romantische Ouvertüre” komponierte Ludwig Thuille nachträglich als Vorspiel zu seiner Oper “Theuerdank”, die 1897 in München uraufgeführt wurde. Deutlich hörbar ist das Suchen nach einer Art neuromantischen Tonsprache, die jedoch den Rahmen einer bestimmten klassischen Tradition nicht verlässt.
Die Tondichtung “Don Juan” von Richard Strauss wurde 1889 in Weimer, wo er Hofkapellmeister war, uraufgeführt und gilt als sein erster großer Erfolg. Die thematische Grundlage ist das gleichnamige Versdrama von Nikolaus Lenau und beschreibt einzelne Episoden aus dem Leben des berühmten spanischen Frauenverführers.
Maurice Ravel (1875–1937) gilt als einer der Hauptvertreter des französischen Impressionismus, eine der zahlreichen Kunstströmungen im modernen Paris der Jahrhundertwende. Durch die baskische Abstammung seiner Mutter, spielen spanische Einflüsse in seiner Musik eine große Rolle, als populärstes Beispiel darf sein “Boléro” genannt werden. In der viersätzigen “Rapsodie espagnole” verarbeitet Ravel mit detailversessener Instrumentationskunst folkloristische Melodien und brillierende Rhythmen. “La valse” ist die wohl außergewöhnlichste Hommage an den Wiener Walzer. Das 1920 in Paris uraufgeführte Werk bezieht sich auf die bröckelnde, sogenannte “Walzerseeligkeit” und sollte ursprünglich den Titel “Wien” tragen. Am Beginn noch unscheinbar kokettierend, endet das Stück im totalen Chaos und in völliger Zerstörung und polarisiert dadurch zwischen Ekstase und Mahnmal.
Spiegelbild Südtirols
Die Südtirol Filarmonica spiegelt auf einzigartige Weise die Vielfalt und das Miteinander Südtirols wider. Das Orchester vereint nicht nur die drei traditionellen Sprachgruppen — Deutsch (66%), Italienisch (22%) und Ladinisch (8%) — sondern auch die sogenannte neue Sprachgruppe (4%).
Unterstrichen wurde der sprachgruppenübergreifende Ansatz durch die Anwesenheit der 3 Landesräte für Kultur, Philipp Achammer, Daniel Alfreider und Marco Galateo bei der Pressekonferenz.
Zudem erstreckt sich die Altersspanne der MusikerInnen über praktisch drei Generationen, von jugendlichen 18 Jahren bis hin zu erfahrenen 67 Jahren. Ein kontinuierlicher Einbau hochtalentierter junger MusikerInnen ist dabei selbstverständlich.
Fair Pay, Equal Pay, Gender Equality
Die Gage für die gemeinsame Woche in Südtirol ist einheitlich, unabhängig von Alter, Erfahrung oder Geschlecht — ein klares Zeichen für Fairness und Gleichberechtigung. In der Südtirol Filarmonica ist die Geschlechterverteilung nahezu ausgeglichen, mit 46% Frauen und 54% Männern.
Mit diesem Ansatz geht die Südtirol Filarmonica einen Schritt weiter: Die Werte “Miteinander” und “Inklusion” werden nicht nur als schöne Wörter betrachtet, sondern aktiv gelebt und umgesetzt.
Wertschätzung für die Musikschulen Südtirols
Kurz nach den ersten Konzerten des Orchesters äußerten mehrere Musikerinnen und Musiker den tiefen Wunsch, ihre Dankbarkeit gegenüber ihren Ursprüngen — den Musikschulen Südtirols — konkret zum Ausdruck zu bringen. Diese Schulen haben die Basis geschaffen, auf der sie ihre musikalische Reise begannen und ihr Talent entwickelten. Seit letztem Jahr ist daher ein Ensembleauftritt an einer Musikschule Südtirols ein fester Bestandteil des Wochenprogramms der Südtirol Filarmonica.
In diesem Jahr wird an der Musikschule Bruneck ein exklusives und interaktives Konzert stattfinden. Diese Initiative zielt darauf ab, die Wertschätzung für die Musikschulen Südtirols zum Ausdruck zu bringen und den SchülerInnen die Möglichkeit zu geben, direkt mit professionellen Musikerinnen und Musiker in Kontakt zu treten und von ihrer Erfahrung inspiriert zu werden.
Klingende Kilometer
Für den Auftritt im Oktober 2024 legen die 82 Musikerinnen und Musiker und der Dirigent insgesamt 75.310 km zurück, mit unterschiedlichen Transportmitteln – vornehmlich Zug. Die Anreise erfolgt am 20. Oktober für einen 9‑tägigen Aufenthalt in Südtirol und Bayern. Er umfasst 5 Probentage sowie 4 Konzerttage. Nach dem Konzert in München kehren alle MusikerInnen und der Dirigent wieder an ihre Wirkungsstätten in der Welt zurück. In Zeiten knapper öffentlicher Kassen ist es das Bestreben der Organisatoren zum einen diese nicht übermäßig zu belasten und zum anderen den MusikerInnen die Reisekosten voll umfänglich zu erstatten. Bei der Aktion “Klingende Kilometer” kann Jede und Jeder beliebig viele Kilometer erwerben – für 1 € je km — und somit die MusikerInnen unterstützen. Für weitere Infos: www.suedtirol-filarmonica.it
Philosophie und Werte der Südtirol Filarmonica
Südtirol zeichnet sich durch eine besondere Art gesellschaftlicher und kultureller Vielfalt aus. Ob Deutsch, Italienisch oder Ladinisch, Sprache ist hier kein Hindernis, sondern Reichtum eines bemerkenswerten Kulturkosmos.
Ein Sinfonieorchester ist Sinnbild für das gemeinsame Empfinden und Agieren und das Zusammenwirken vieler verschiedener Stimmen. Die Südtirol Filarmonica lebt das Miteinander und die Inklusion als ihre Grundwerte und unterstreicht dadurch die Bedeutung der Pflege gesellschaftlicher und kultureller Qualitäten und somit wichtige europäische Ideale.
Der Kulturverein ARTON (ETS) Musik hat die Macht, uns zu verbinden und uns zu inspirieren, wir selbst zu sein. ARTON nimmt diese Elemente auf, verknüpft sie mit den unzähligen künstlerischen Disziplinen und trägt damit zur Vielfalt, die die Basis für die gesellschaftliche Entwicklung bildet, bei. ARTON wurde am 8. August 2020 als ehrenamtlicher Verein gegründet; dem Ausschuss des Vereins gehören Zeno Kerschbaumer als Vorsitzender, Isabel Goller als stellvertretende Vorsitzende, Cornelia Goller und Michael Pichler als Mitglieder an.
Der Name ARTON setzt sich zusammen aus den Wörtern Art, Ton und on: jene Elemente, die in ihrer Verbindung wie auch in ihrer Alleinstellung die Aufgaben und Ziele des Vereins beschreiben.
Die Südtirol Filarmonica ist ein Projekt von ARTON.